Lars von Trier erregte internationales Aufsehen mit dieser aufrüttelnden realistischen Fabel über Sex und spirituelle Transzendenz. In einer Oscar-nominierten Darstellung beeindruckt Emily Watson als Bess, eine einfache, fromme Frischvermählte in einem winzigen schottischen Dorf, die sich einer schockierenden Form des Märtyrertums hingibt, nachdem ihr Mann (Stellan Skarsgård) bei einem Unfall auf einer Bohrinsel gelähmt wurde. Breaking the Waves ist zugleich dreist und zärtlich, profan und rein, eine Untersuchung über die Weite des Glaubens und seine Grenzen.

Breaking the Waves [Criterion Collection] [2 Discs] [Blu-ray/DVD] (1996)

Mit Breaking the Waves entwirft Regisseur Lars von Trier eine oft verstörende Geschichte über die einzigartige Kraft der Liebe. Bess (die Oscar-nominierte Emily Watson) ist eine naive, grenzwertig einfältige junge Frau, die in einer schottischen Küstenstadt lebt, die von der religiösen Doktrin ihres Ältestenrates beherrscht wird. Bess erholt sich von einem psychischen Zusammenbruch, der durch den Tod ihres Bruders verursacht wurde, und heiratet einen rauen, aber mitfühlenden und aufmerksamen Bohrinselarbeiter namens Jan (Stellan Skarsgård). Für kurze Zeit genießt das Paar ein friedliches Eheglück, wobei der weltgewandte Jan Bess in die Geheimnisse des Sex einführt. Doch schon bald muss Jan zu seiner Arbeit auf der Bohrinsel zurückkehren, wo er bei einem verrückten Unfall vom Hals abwärts gelähmt wird. Bess' emotionales Trauma über Jans Verletzung schlägt in Besessenheit um, als sie zu Gott um seine Genesung betet und alles tut, um ihren Mann wieder ganz zu haben. Jan, der ständig unter Medikamenteneinfluss steht und schwer depressiv ist, bittet Bess, Sex mit anderen Männern zu haben und ihm davon zu erzählen, weil er glaubt, dass sie so wieder ein normales Leben führen kann. Bess hingegen sieht darin einen Ausdruck ihrer Hingabe an Jan, den auch Gott nicht ignorieren kann. Die daraus resultierende Abwärtsspirale von Bess führt zu einem tragischen und zugleich spirituellen Finale. Breaking the Waves gilt weithin als einer der markantesten europäischen Filme der 1990er Jahre und markiert von Triers Hinwendung zu seiner einflussreichen Dogma 95-Schule des Filmemachens, die realistische Situationen des zeitgenössischen Lebens in den Vordergrund stellt, gefilmt ohne Hintergrundmusik und mit einer handgeführten, rastlos bewegten Kamera. Don Kaye, Rovi Weniger lesen